Mediatheken-Tipp: "Monobloc" (NDR) | Filmdienst

2023-03-23 16:40:38 By : Ms. Ariel Zhang

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Doku über den meistverkauftesten Plastikstuhl „Monobloc“ - bis 1.2. in der ARD-Mediathek

Der „Monobloc“ ist das meistverkaufte Möbelstück auf der ganzen Welt. Der schlichte Plastikstuhl steht überall dort, wo das Geld nicht zu edleren Gartenmöbeln reicht. Der Dokumentarfilmer Hauke Wendler folgt den Spuren des omnipräsenten Stuhls in seiner reisefreudigen und durchaus unterhaltsamen Recherche um den halben Globus.

2013 sah Wendler in der Zeitung ein Bild mit vielen dieser Stühle in der Wüste. Die Sonne tauchte sie in ein warmes Licht. Der Kontrast zwischen der Schönheit des Fotos und ihrem Gegenstand, einer Ansammlung von Plastikschrott, wurde zum Auslöser einer jahrelangen Suche. Wer hat diesen Stuhl eigentlich erfunden? Wo wird er produziert? Und warum ist er von Afrika bis Indien so ein Verkaufsschlager?

Mitte der 1960er-Jahren produzierten drei Brüder im Norden Italiens den Monobloc erstmals für den Markt. Als Erfinder gilt zwar der Franzose Henry Massonnet, doch da der kein Patent anmeldete, konnte das italienische Familienunternehmen bislang rund 250 Millionen „Monoblocs“ verkaufen.

In der nördlichen Hemisphäre galt der Plastikstuhl einst als schickes Designobjekt, ist heute aber längst zur Ramschware abgesunken. In anderen Teilen der Welt verrichtet das ökologisch bedenkliche Sitzmöbel durchaus geschätzte Dienste. Die damit verbundene Relativierung der einzelnen Positionen wirft ein interessantes Licht auf notwendige Differenzierungen im globalen Vergleich von Lebenswelten.

Die Doku lädt zum Schmunzeln ein, aber auch zum Nachdenken. Denn Sichtweise und Maßstäbe ändern sich, sobald man den Kontinent wechselt. In Uganda etwa werden aus dem Monobloc Rollstühle für Menschen gebaut, die sich niemals ein High-Tech-Gefährt leisten könnten. „Free Wheelchair Mission“ heißt das Projekt, das ein Kalifornier initiiert hat und das in Afrika hochwillkommen ist.

Auf diese Weise erzählt „Monobloc“ mehr als die Geschichte eines globalen Möbelstücks. Es geht ums Genauer-Hinschauen, um das Hinterfragen einer eurozentristischen Weltsicht. Und um die Erkenntnis, dass Millionen Menschen auf diesen Stuhl angewiesen sind. – Ab 14.

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